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Das große Krabbeln im Schlafsaal
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich einmal mit Bettwanzen in Berührung kommen würde. Dachte ich doch lange Zeit, ein Befall kommt nur in schmuddeligen Herbergen und heruntergekommenen Hotels vor. Tja, bis zu meiner Pilgerreise auf dem Camino Francés, dem Jakobsweg durch Nordspanien. Neben Blasen und wunden Füßen waren Bettwanzen dort nämlich DAS Gesprächsthema.
Und tatsächlich bin ich unterwegs einigen Pilgern begegnet, die unangenehme Erfahrungen mit Bedbugs – so heißen die fiesen Krabbelviecher auf Englisch – gemacht haben und nur durch einen glücklichen Zufall bin ich ihnen während meiner Wanderung entkommen (wie ich das geschafft habe, kannst du hier nachlesen).
Heute weiß ich, Bettwanzen kommen überall vor, selbst in den nobelsten Unterkünften und sie können dir so richtig deinen Urlaub vermiesen. Im schlimmsten Fall reisen sie sogar als blinde Passagiere mit nach Hause. Damit dir das nicht passiert, habe ich hier einige Tipps und Infos für dich.
Bettwanzen (Cimex lectularius)
Bettwanzen, auch Hauswanzen genannt, sind blutsaugende Insekten aus der Familie der Plattwanzen (Cimicidae).
Sie treten weltweit und ganzjährig in bewohnten Innenräumen auf und ernähren sich vor allem von menschlichem Blut,
zur Not können aber auch Haustiere, Fledermäuse und Vögel als mögliche Blutquelle dienen.
Die Wanzen geben einen nach Bittermandel riechenden Duftstoff ab und sind, da sie auch mal über mehrere Monate hinweg hungern können, extrem widerstandsfähig. Weibchen erreichen eine Größe von 4,5–8,5 mm, während Männchen nur etwa 4–6,5 mm groß werden. Ihre flachen und flügellosen Körper sind rotbraun gefärbt, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen 6 und 12 Monaten.
Wo verstecken sich Bettwanzen?
Bettwanzen sind nachtaktiv und man bekommt sie nur selten zu Gesicht, doch die scheuen Krabbler hinterlassen Spuren: Wenn sich kleine Blutflecken oder schwarzbraune Kotkrümel auf dem Bettlaken befinden, solltest du besser das Weite suchen. Doch nicht nur im Bett selbst sind sie zu finden – Bettwanzen verstecken sich auch gerne in Polstern, den Rändern von Wandverkleidungen, hinter Fußleisten, Tapeten, Bilderrahmen und sogar in Steckdosen.
So erkennst du Bettwanzenbisse
Bettwanzen finden nicht immer auf Anhieb ein Blutgefäß, deshalb schlagen sie gleich mehrmals hintereinander zu und bilden sogenannte „Bettwanzenstraßen“: mehrere kleine Bisse, die in einer Reihe auf der Haut zu sehen sind. Diese Bisse sind meist harmlos und werden oft gar nicht wahrgenommen. Anschließende Hautreaktionen können jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Einige reagieren gar nicht darauf, andere verspüren einen leichten Juckreiz ähnlich wie bei einem Mückenstich. Im schlimmsten Fall können unangenehme und stark juckende Quaddeln und gerötete Pusteln auftreten. Dagegen helfen Salben mit Antihistaminika, die den Juckreiz schnell lindern und in jeder Apotheke zu bekommen sind.
Übertragen Bettwanzen Krankheiten?
Bettwanzen sind blutsaugende Insekten. Eine Übertragung mit Krankheitserregern wäre theoretisch also möglich.
Aber keine Panik, bislang gibt es keinen Nachweis, dass uns Bettwanzen mit Krankheiten infizieren können. Es gibt auch keine Berichte über Krankheitsausbrüche, die mit Bettwanzen in Verbindung gebracht werden können. Das Risiko wird als äußerst gering eingeschätzt.
So schützt du dich und andere
Bei Bettwanzenbefall ist es wichtig, die weitere Ausbreitung zu verhindern. Falls dir also etwas auffällt, dann teile es unbedingt der Herbergs- oder Hotelleitung mit und reise nicht einfach weiter.
Schau dich nach deiner Ankunft genau um und suche deinen Schlafplatz sofort nach Bettwanzenspuren ab. Dein Gepäck solltest du nie in Bettnähe aufstellen oder gar auf dem Bett auspacken (in den meisten Herbergen und Hostels ist das sowieso nicht erlaubt). Bettwanzen werden vom Geruch getragener Kleidung angelockt. Im Wanderrucksack sind deshalb wiederverschließbare Zipper-Beutel oder kleine Packsäcke für die Schmutzwäsche besonders praktisch, auf Reisen sind Hartschalenkoffer von Vorteil. Denke immer daran, dein Gepäck vor allem nachts gut zu verschließen.
Nach deinem Urlaub
Bettwanzen verbreiten sich hauptsächlich durch den Transport befallener Gegenstände wie zum Beispiel Rucksäcke,
Koffer und Taschen. Ein einziges befruchtetes Weibchen im Reisegepäck kann ausreichend sein, um im eigenen Haushalt einen neuen Befall zu verursachen.
Am besten packst du deshalb deine Sachen daheim im Hof, auf der Terrasse oder auf dem Balkon aus. Falls das nicht möglich ist, solltest du dein Gepäck in der Bade- oder Duschwanne ausräumen, so kannst du flüchtende Bettwanzen
gleich erkennen und ihnen den Garaus machen.
Da Bettwanzen weder Hitze noch Kälte mögen, sollte alles, was in die Waschmaschine kann schnellstmöglich bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Wenn du eine Sauna, ein großes Tiefkühlfach oder gar eine Tiefkühltruhe besitzt, dann kannst du größere Gegenstände für eine Weile dort hineinlegen.
Auch wenn du vielleicht müde und erschöpft von deiner Heimreise sein solltest, erledige das Auspacken lieber direkt nach deiner Ankunft, denn sind die Biester erst einmal in den Wohnbereich entwischt, dann kann dir nur noch einer helfen:
Der Kammerjäger!
Hast du vielleicht noch einige Tipps gegen Bettwanzen für mich? Immer her damit!
Schreib sie mir einfach in die Kommentare.
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Mehr zum Thema Werbung auf meinem Blog liest du hier.
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4 Comments
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Mit großem Interesse habe ich ihn gelesen und konnte viel Neues für mich daraus mitnehmen. Ich freue mich schon auf die nächsten Beiträge von euch.
Grüße Ulrich
Hallo Ulrich,
vielen Dank für den lieben Kommentar! Freut mich, wenn ich helfen konnte!
Liebe Grüße Jane
Hallo Jane, ich vermiete öfter mal meine Wohnung zur Zwischenmiete und glaube nun, dass ich mit Bettwanzen zu kämpfen habe. Gut zu wissen, dass es bisher keinen Nachweis darüber gibt, dass Bettwanzen Krankheiten übertragen, auch wenn sie es theoretisch könnten. Dennoch plagt mich dieser nervige Juckreiz wirklich sehr, deshalb möchte ich mich darum kümmern, dass diese aus meiner Wohnung verschwinden. Am besten hole ich mir dafür professionelle Unterstützung, damit diese widerstandsfähigen Viecher wirklich kein Risiko mehr darstellen.
Hallo Marie,
lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, auf jeden Fall! Da solltest du schleunigst etwas unternehmen. Die wirst du sonst schlecht wieder los. Viel Glück und liebe Grüße
Jane