Ohne Eile schlendere ich durch die Straßen von Fränkisch-Crumbach. Die kleine Gemeinde im südhessischen Odenwaldkreis liegt im Regierungsbezirk Darmstadt und ist von den sanften Hügeln des Rodensteiner Landes umgeben.
Ganz in der Nähe, nur wenige Kilometer südwestlich von Fränkisch-Crumbach, befindet sich die Ruine von Burg Rodenstein. Und genau da will ich hin.
Der urige Ortskern von Fränkisch-Crumbach besteht aus einigen schmucken Fachwerkhäusern, dem langgestreckten Rathaus aus dem Jahre 1719, einem Heimatmuseum, einem stattlichen Herrenhaus und der evangelischen Kirche
St. Laurentius aus dem 12. Jahrhundert.
Direkt vor der im romanischen Stil erbauten Kirche beginnt auch meine Wanderung. Ich folge der Wegmarkierung S2 und komme schon bald an der recht hübschen Sarolta-Kapelle vorbei, die 1892 von Adolph von Gemmingen (1822–1902) als Mausoleum für seine verstorbene Frau Sarolta Batthyány von Németh-Ujvár (* 18. Januar 1822, † 9. Januar 1892) errichtet wurde.
Dann führt mich der Weg langsam aus Fränkisch-Crumbach heraus und ich wandere durch üppige Blumenwiesen und an wogenden Feldern vorbei hinauf zum Dornberg.
Die Aussicht von oben ist traumhaft. In den grünen Mulden der welligen Landschaft liegen einige Bauernhöfe versteckt, braune Kühe grasen auf saftigen Weiden und über mir strahlt der Himmel in einem tiefen Blau.
Ich genieße noch eine Weile die schöne Aussicht und nehme einen kräftigen Schluck aus meiner Wasserflasche, bevor es nun stetig bergauf durch den Wald zum Aussichtspunkt an den 12 Aposteln, einer Baumgruppe auf der Nonroder Höhe, geht.
Bald darauf erreiche ich auf dem Berg Rimdidim den höchsten Punkt meiner Wanderung und gelange schließlich zu den mit dichtem Moos bewachsenen Wildweibchensteinen aus Granit.
Jetzt ist es nicht mehr allzu weit bis zur Burgruine Rodenstein, doch vorher komme ich noch am Fallenden Bach vorbei. Direkt neben dem Wanderweg plätschert das kleine Bächlein malerisch über mehrere imposante Felsbrocken hangabwärts.
Weiter geht es durch den schattigen Wald zur sagenumwobenen Burg Rodenstein. Die Hangburg wurde um das Jahr
1240 erbaut und verfiel nach dem Tod des letzten Rodensteiners und durch die spätere Nutzung als Steinbruch ab dem
17. Jahrhundert zur Ruine.
Übrig geblieben sind unter anderem einige dicke Mauerreste, Tore und ein großer Mühlenturm. Ich schaue mir alles in Ruhe an, mache es mir dann auf einer Mauer gemütlich und packe meine mitgebrachten Stullen aus.
Noch mampfend mache ich mich anschließend wieder auf den Weg. Es geht jetzt überwiegend über schmale Feld- und Schotterwege bergab und schon nach kurzer Zeit erreiche ich wieder meinen Ausgangspunkt in Fränkisch-Crumbach.
Informationen zum Weg
Markierungszeichen: S2
Länge: 16,5 Kilometer
Dauer: 4 Stunden 30 Minuten
Schwierigkeit: mittel
Beste Wanderzeit: April bis Oktober
Der Rundwanderweg mit schönen Aussichten und vielen kulturhistorischen und geschichtlichen Highlights beginnt direkt vor der evangelischen Kirche in der Bahnhofstraße in Fränkisch-Crumbach. Einen kleinen Parkplatz gibt es an der Volksbank in der Erbacher Straße.
Anreise mit dem Auto
Von Mannheim kommend geht es über Weinheim, Birkenau und Reichelsheim bis nach Fränkisch-Crumbach zum Startpunkt der Wanderung. Die Anreise mit dem Auto aus Darmstadt und Umgebung führt über die B 38 Richtung Reinheim, Groß-Bieberau und weiter Richtung Reichelsheim. Dort rechts abbiegen nach Fränkisch-Crumbach.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Fahrt mit der Bahn nach Reinheim und von dort mit dem Bus 693 weiter bis nach Fränkisch-Crumbach. Auch die Anreise zum Bahnhof in Fürth ist möglich. Von dort fährt ebenfalls der Bus 693 bis zum Startpunkt. Auskünfte erteilt die Mobilitätszentrale im Bahnhof Michelstadt (MOBIZ) oder der Rhein-Main-Verkehrsverbund.
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