Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Wenn ich nicht unterwegs bin und die Welt bereise, dann lebe ich im grünen Odenwald.
In einem kleinen Dorf mit schnuckeligen Fachwerkhäusern, umgeben von hügeligen Feldern und viel, viel Wald.
Hier bin ich geboren und aufgewachsen und erst jetzt, nach einigen Jahren in Berlin und auf Reisen, erkenne ich,
wie schön meine Heimat doch eigentlich ist.

Seit mich nach meiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg die Wanderlust gepackt hat, erkunde ich oft gemeinsam mit meiner Freundin Beatrice und ihrem Hund Elvis die Gegend und genieße die Natur auf einem der zahlreichen Rundwanderwege.

Einen dieser Wanderwege, genauer gesagt den Ölschiefer-Weg, möchte ich hier vorstellen.
Er führt durch die Wälder südlich der Grube Messel im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Besucherzentrum Grube Messel

Die Grube Messel ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau und wurde wegen der dort geborgenen Fossilien 1995 zum ersten deutschen UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Nirgendwo gibt es so viele Fossilien auf so engem Raum, und kaum irgendwo sind sie so gut erhalten wie hier.

Eingang Besucherzentrum Grube Messel

Im dazugehörigen Besucher- und Informationszentrum kann man die fossilen Funde aus nächster Nähe betrachten. Darunter auch die berühmten „Urpferdchen“, Vorfahren unserer heutigen Pferde.

Besucherzentrum Grube Messel

Unsere Wanderung auf dem Ölschiefer-Weg beginnt auf dem Parkplatz direkt vor dem Besucherzentrum der Grube Messel. Doch bevor es wirklich losgeht, werfen wir noch einen Blick von der frei zugänglichen Aussichtsplattform in die Grube und haben einen fantastischen Überblick über das Gelände. Große Tafeln geben uns erste Informationen zum UNESCO-Weltnaturerbe, die wir am Ende unserer Tour im Besucherzentrum noch vertiefen werden.

Grube Messel

Vom Parkplatz gehen wir zunächst ein kleines Stück zurück zur Einfahrt des Geländes und biegen dort nach links in die Kapuzinerhof-Schneise ab. Auf ihr queren wir die Dieburger Straße und folgen unserer Wegmarkierung M2 auf einem schmalen Pfad zum 228 Meter hohen Mainzer Berg. Von hier oben hat man einen tollen Blick in die Rheinebene und
bei gutem Wetter sogar bis nach Mainz.

Auf dem Ölschiefer-Weg rund um die Grube Messel

Wie gut, dass wir immer sehr zeitig loslaufen, denn das Licht ist so früh am Morgen einfach herrlich! Eine kleine Rasthütte lädt zur ersten Verschnaufpause ein und bei einer Tasse mitgebrachtem Kaffee genießen wir die Aussicht.
Elvis bekommt ein Schälchen Wasser und ein Stück Geflügelwurst.

Ölschiefer-Weg Grube Messel

Am Steinbruch vorbei folgen wir nun der schnurgeraden Moret-Schneise, bis diese die Lange-Schneise kreuzt.
Hier biegen wir rechts ab und erreichen schon bald die imposante Theodor-Fuchs-Eiche.

Ölschiefer-Weg im Süden der Grube Messel

Kurz vor der Eiche kann man einen kleinen Abstecher zum nahe gelegenen Badesee „Grube Prinz von Hessen“ machen. Leider ist es heute, trotz Sonnenschein und strahlend blauem Himmel, etwas zu kühl, um in dem ehemaligen Tagebau,
in dem bis 1924 Schiefer- und Braunkohle abgebaut wurde, zu baden.   

Unterwegs auf dem Ölschiefer-Weg, Grube Messel

Wir biegen deshalb nach rechts in den Hinterhecksweg ein und folgen weiter unserer Wegmarkierung M2.
Der Weg führt uns von der Eiche in Richtung Einsiedel, einem ehemaligen barocken Lustschlösschen.

Ölschiefer-Weg, Grube Messel

Hier überqueren wir wieder die Dieburger Straße. Ein sanft geschwungener Weg folgt nun eine ganze Weile dem von alten Bäumen gesäumten Silzbach. Zur Linken breitet sich der dichte Altwald des Naturschutzgebietes aus, dem einstigen privaten Jagdrevier der Landgrafen und Großherzoge von Hessen-Darmstadt.

Schild Ölschiefer-Weg

Von der kleinen Siedlung “Am Wildpark” ist es nun nicht mehr weit zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Besucherzentrum der Grube Messel.

INFORMATIONEN ZUM WEG

Der Ölschiefer-Weg ist ein leichter Rundwanderweg mit geringer Steigung durch die Wälder südlich des UNESCO-Weltnaturerbes Grube Messel und ist mit dem Qualitätssiegel des Odenwaldklubs Wanderbarer Odenwald
ausgezeichnet.

  • Markierungszeichen: M2
  • Länge: 15,4 km
  • Dauer: 3:45 h

Öffnungszeiten & Eintrittspreise des Besucherzentrums

Das Besucherzentrum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet (außer vom 24.12. – 26.12. und 31.12. – 01.01.). Letzter Einlass in die Ausstellung ist um 16 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro (ermäßigt 8 Euro), Kinder unter 7 Jahren haben freien Eintritt.

Anreise mit dem Bus:

Mit dem Bus der F-Linie von Darmstadt Hauptbahnhof bis zur Haltestelle Oberwaldhaus fahren. Dort umsteigen in die Buslinie U bis zur Haltestelle Grube Messel – Besucherzentrum Grube Messel. Der Fußweg zum Besucherzentrum beträgt dann noch ungefähr 500 Meter.

Anreise mit dem Zug:

Mit dem Zug der Regionalbahnlinie 75 (Wiesbaden-Mainz-Darmstadt-Aschaffenburg) bis zum Bahnhof Messel fahren.
Von dort ca. 2 km Fußweg bis zum Besucherzentrum Grube Messel bzw. kurze Busfahrt mit der Buslinie U (siehe oben).

Anreise mit dem Auto:

Die Grube Messel liegt an der L 3317 (Roßdörfer Straße) und ist erreichbar über die L3097 (Kranichsteiner Straße) zwischen Darmstadt und Urberach oder über die L 3094 (Darmstädter bzw. Dieburger Straße) zwischen Darmstadt und Dieburg. Parkplätze befinden sich vor dem Besucherzentrum der Grube Messel, Roßdörfer Straße 108, 64409 Messel.

Warst du auch schon einmal auf dem Ölschiefer-Weg unterwegs? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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