Wenige Kilometer östlich von Kathmandu liegt Pashupatinath, eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus.
Bereits seit 1979 gehört die gesamte Anlage zum Weltkulturerbe der UNESCO und jedes Jahr im Frühling reisen Tausende von Hindus an, um zwischen Tempeln und Schreinen das heilige Fest Shivaratri („Nacht des Shiva“) zu feiern.

Die heiligen Tempel von Pashupatinath

Selten wird man an einem Ort so offen und direkt mit dem Tod konfrontiert wie hier an den Ghats, den Verbrennungs-
stätten von Pashupatinath, wo die Leichen der gläubigen Nepalesen verbrannt und ihre Asche dem Fluss Bagmati übergeben wird, der letztendlich in den heiligen Ganges mündet.

Sadhu und Lingam in Pashupatinath

Der Bagmati teilt Pashupatinath in zwei große Bereiche. Auf der rechten Seite des Flusses liegen die Verbrennungsstätten, die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten). Dahinter stehen die verschiedenen Gebäude und Tempel der Anlage.

An den Verbrennungsplätzen in Pashupatinath

Der große Pashupatinath-Tempel ist nur für Hindus zugänglich. Darin befindet sich ein fast zwei Meter hoher Shiva-Lingam, der ausschließlich von vier Priestern (bhattas) berührt werden darf, die immer aus dem Süden Indiens stammen müssen.

Verbrennungsplätze in Pashupatinath

Auf der linken Seite, auf der ich mich befinde und das Geschehen beobachte, steht der Pandra Shivalaya Komplex mit 15 kleinen Schreinen, die zu Ehren verstorbener Persönlichkeiten errichtet wurden. Davor sitzen die hinduistischen Mönche,
die Sadhus mit ihren langen Dreadlocks, die nackten Körper nur von orangefarbenen Tüchern umhüllt.

Kinder am Bagmati-Fluss

Dicke Rauchschwaden wabern von den Verbrennungsstätten herüber. Flammen lodern. Der süßliche Duft von Sandelholz liegt in der Luft. Leichen werden von Angehörigen gewaschen, mit Blumen geschmückt und in Tücher gewickelt. Da eine Verbrennung bis zu vier Stunden dauern kann und es nur wenige Scheiterhaufen gibt, liegen einige Leichen in rostigen Wannen am Ufer und warten dort auf ein freies Podest. Nachdem alles vorbei ist, schieben Männer in weißen Gewändern die zu Asche verbrannten Körper langsam in den Fluss …

Pashupatinath

Noch ein Wort zum Schluss: Fotografieren ist in Pashupatinath erlaubt und ich wurde teilweise sogar von den Angehörigen regelrecht dazu aufgefordert. Dennoch habe ich mich dazu entschlossen, hier keine Nahaufnahmen von Leichen zu zeigen, sondern nur Fotos von bereits verhüllten Körpern. Ich bin auch nicht zwischen den trauernden Familien herumspaziert, sondern habe einen respektvollen Abstand gewahrt und zum Fotografieren mein Teleobjektiv benutzt.

Verbrennungsplatz in Pashupatinath

Warst du auch schon einmal in Pashupatinath? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Hinweis: Mein Ausflug nach Pashupatinath war eine private Reise, die ich selbst finanziert habe. Jedoch enthält dieser Artikel unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen, werbende Inhalte und/oder Werbelinks*. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.

Mit der Nutzung des folgenden Kontaktformulars akzeptierst du die Datenschutzbestimmungen und erklärst dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten und Widerrufshinweise findest du in meiner Datenschutzerklärung.

Write A Comment