Umgeben von grünen Hügeln schmiegt sich das Städtchen Le Puy-en-Velay in einen Vulkankrater im Südosten der Auvergne. Mittendrin stehen drei imposante Basaltkuppen (Puys), ehemalige Vulkanschlote. Darauf befinden sich die Kathedrale von Le Puy-en-Velay, die St. Michaelskapelle und die rostrote Statue der Notre Dame de France, eine 16 Meter hohe Marienfigur mit Kind.
Die Stadt ist jedoch nicht nur wegen der eigentümlichen Lage in vulkanischer Landschaft ein beliebtes Touristenziel. Auch einige bekannte Wanderwege wie der Stevensonweg GR70, der auf den Spuren des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson durch die wilden Berglandschaften der Cevennen führt, oder der französische Jakobsweg Via Podiensis beginnen in Le Puy-en-Velay.
Inhaltsverzeichnis
Kathedrale von Le Puy-en-Velay
Auf der kleinsten der drei Basaltkuppen thront die imposante Kathedrale von Le-Puy-en-Velay, die seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Bekannt ist die Kathedrale bei Gläubigen und Pilgern aus aller Welt vor allem für ihre schwarze Madonnenstatue Notre Dame du Puy und den Fieberstein La Pierre des Fièvres.
Auf dem Hauptaltar steht die schwarze Madonna aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist ein getreues Abbild der Originalstatue,
die während der französischen Revolution auf dem Place de Martouret verbrannt wurde. Im August, an Mariä Himmelfahrt, wird sie nach der Messe in einer feierlichen Prozession durch die Straßen der Stadt getragen.
Beim Fieberstein handelt es sich nach überlieferten Traditionen um die Deckplatte eines Dolmens, auf der im 5. Jahrhundert einer fieberkranken Frau die Muttergottes im Traum erschienen sei, um die ersehnte Heilung anzukündigen, wenn sie eine Nacht auf diesem Stein verbringen würde. Nach erfolgter Wunderheilung soll der Stein das Zentrum der ersten, an dieser Stelle errichteten Kirche gewesen sein.
Statue Notre Dame de France
Auf dem höchsten Basaltkegel von Le Puy-en-Velay, dem Rocher Corneille, steht seit 1860 die rostrote Statue der Notre Dame de France. Gegossen wurde sie aus dem Metall von 213 während des Krimkrieges bei Sewastopol erbeuteten Kanonen. Im Inneren der Marienstatue führt eine verschnörkelte Wendeltreppe zu einer kleinen Aussichtsplattform oder noch höher hinauf bis in ihre Sternenkrone.
Bemalte Hausfassaden
Le Puy-en-Velay ist bunt. Überall in den verwinkelten Gassen findet man verzierte Pflastersteine und bemalte Häuser.
Ein besonders schönes Werk befindet sich in der Rue du Faubourg Saint-Jean 25. Dort hat Patrick Commency sein riesiges Wandbild „Renaissance“ auf die Hausfassade gemalt.
Es erinnert an das Stadtfest „Le roi de l’oiseau“, eine Art Renaissance-Schützenfest mit Marktständen, Musik und Gauklern, das jedes Jahr im September stattfindet und die gesamte Stadt samt ihrer Bürger in historischen Kostümen für mehrere Tage in der Vergangenheit schwelgen lässt.
St. Michaelskapelle
268 schweißtreibende Stufen führen einen steilen Basaltfelsen hinauf zur Kapelle Saint-Michel d’Aiguilhe (heiliger Michael auf der Nadel). Oben angekommen wird man mit einem traumhaften Rundblick auf Le Puy-en-Velay belohnt. Bereits in der Antike hatte hier ein Tempel gestanden, der vermutlich dem römischen Gott Merkur geweiht war.
Der älteste Teil der heutigen Kapelle stammt aus dem 10. Jahrhundert. Im Jahre 951 pilgerte der damalige Bischof von Le Puy-en-Velay Gothescalk als einer der ersten offiziellen Vertreter der Kirche nach Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr ließ er die kleine Kapelle hoch oben auf der Spitze des Felsens errichten.
Historische Altstadt
Enge Gassen mit pastellfarbenen Häuschen und abgewetztem Kopfsteinpflaster, kleine Boutiquen und jede Menge Cafés und Bistros mit einer unglaublichen Auswahl an leckeren Törtchen, Crêpes und belegten Baguettes – die Altstadt von Le Puy-en-Velay mit ihren historischen Gemäuern lädt zum Bummeln und Genießen ein. Schön anzusehen sind die Fassaden in der Hauptgeschäftsstraße Rue Pannessac aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.
Tipps & Infos
In Le Puy-en-Velay solltest du unbedingt einmal die berühmten grünen Linsen (La Lentille Verte du Puy) probieren und/oder ein Stück Kuhmilchkäse (Fromage de Pays), dessen Rinde aus Mikroorganismen – den Artisous – besteht.
Im 15. Jahrhundert brachten vermutlich Pilger aus Venedig die Spitzenklöppelei in die Stadt. Viele Spitzenhändler wohnten damals in der Rue Raphael. Heute kannst du in der Hausnummer 38 das Spitzenklöppelunterrichtszentrum besuchen. Ein kurzer Film macht mit der Technik und der Geschichte der Klöppelspitze vertraut, und eine reiche Sammlung alter sowie zeitgenössischer Spitzen gibt einen Einblick in dieses auch heute noch lebendige regionale Kunsthandwerk.
Am Place du Plot findet jeden Samstagvormittag von 7 bis 13 Uhr ein großer Wochenmarkt statt, der sich bis zur Markthalle am Place du Marché Couvert und rund um das Rathaus erstreckt. Dort findest du neben Gemüse, Obst, Brot, Linsen und leckerem Bauernkäse auch jede Menge ausgefallenes Kunsthandwerk.
Trödel und Nippes gibt es auf dem Flohmarkt, der jeden Samstag auf dem Place du Clauzel zwischen Rathaus und Fremdenverkehrsamt stattfindet.
Warst du auch schon einmal in Le Puy-en-Velay? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hinweis: Mein Ausflug nach Le Puy-en-Velay war eine private Reise, die ich selbst finanziert habe. Jedoch enthält dieser Artikel unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen, werbende Inhalte und/oder Werbelinks*. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.
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