Ich bin in Xi’an (Xī’ān Shì), der Stadt des westlichen Friedens und Hauptstadt der Provinz Shaanxi angekommen.
Bekanntheit erlangte die ehemalige Kaiserstadt durch die Entdeckung der Terrakotta-Armee, als 1974 einige Bauern beim Brunnenbohren zufällig auf Scherben stießen.
Die knapp 40 Kilometer westlich von Xi’an gelegene Grabstätte mit ihren lebensgroßen Tonsoldaten ist mittlerweile neben der Chinesischen Mauer und der Verbotenen Stadt in Peking ein absolutes Must-See während einer Reise durch China.
Doch auch Xi’an selbst hat einiges zu bieten. Vor allem kulinarisch treffen hier am Ausgangs- und Endpunkt der legendären Seidenstraße zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander.
Hier vermischt sich die traditionelle chinesische Küche mit den Kochkünsten des Nahen Ostens.
Der Beiyuanmen Night Market – Auf kulinarischer Entdeckungsreise im muslimischen Viertel
In der Altstadt, ganz in der Nähe des Trommelturms, befindet sich das lebendige Moslemviertel (Huímín Jiē) von Xi’an.
Hier leben noch heute die Nachkommen vieler arabischer und persischer Händler, die nach monatelangen Reisen entlang der Seidenstraße in Xi’an blieben und sich hier niederließen.
Nach dem Abendgebet in der Großen Moschee (Dà Qīngzhēn Sì), die zwar nach Mekka ausgerichtet ist, aber weder Kuppeln noch Minarette hat und vom Baustil eher an einen buddhistischen Tempel erinnert, füllen sich die engen Gassen.
Auf dem Beiyuanmen Night Market herrscht ein geschäftiges Treiben. Die Garküchen dampfen und die Gassen erstrahlen im Licht der unzähligen Lampions und Leuchtreklamen. Es brodelt und raucht. Als ich an einem Stand auf eine Portion gebratene Kartoffeln (Zháxiǎotǔdòu) warte, qualmt es so stark, dass mir die Tränen in die Augen steigen.
Mit einem Becher Zuckerrohrsaft schlendere ich über den Markt und überlege, was ich wohl als Nächstes essen könnte.
An einem Stand werden dünne Fladenbrote (Náng) über offener Glut gebacken, an einem anderen werden gerade frische Nudeln (Lamian) aus Weizenteig zubereitet.
Ich entscheide mich für eine Suppe mit Hammelfleisch und ungesäuertem Fladenbrot (Yángròupāomó).
Nach meiner Bestellung werden mir eine leere Schale und ein Fladenbrot gereicht, das ich in kleine Stücke reißen muss.
Das Brot wird vom Koch in einer kräftigen Hammelbrühe aufgekocht und landet anschließend mit Glasnudeln, Fleischstücken, gehackten Kräutern und einer Chilipaste wieder in meiner Schale – sehr lecker!
Zum Schluss esse ich einen gelben Kuchen aus Klebereis am Stiel (Guìhuāgāo), der unglaublich zäh und leider auch ziemlich geschmacklos ist, und kaufe mehrere Tüten Bonbons aus Zucker und Nüssen, als Mitbringsel für Zuhause.
Tipps & Infos
Die Große Moschee befindet sich in der Huajue-Gasse (Huajue xiang) in der Altstadt von Xi’an, nordwestlich des Trommelturms und ist täglich von 8:00 bis 19:30 Uhr geöffnet, im Winter von 8:30 bis 17:00 Uhr. Der Eintritt kostet 12 RMB. Die Gebetshalle ist nur für Muslime zugänglich. Mit dem Bus 706 oder 707 gelangt man zum Beiyuanmen Night Market (Ausstieg Beiyuanmen Station). Wer keine Menschenmassen mag, sollte den Markt am frühen Abend besuchen, denn spätestens wenn sich nach dem Abendgebet die Moschee leert, wird es sehr schnell voll in den engen Gassen.
Was ich alles während meiner Reise durch China gesehen und erlebt habe, erfährst du hier.
Bummelst du auch so gerne über Nachtmärkte und futterst dich durch die Garküchen?
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Hinweis: Meine Reise durch China war eine private Reise, die ich selbst finanziert habe, jedoch enthält dieser Artikel unbezahlte Werbung durch Markennennung/Markenerkennung, persönliche Empfehlungen und werbende Inhalte. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.
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