Meine ersten Schnorchelversuche waren mehr als holprig. Ständig ist mir das Wasser in die Maske gelaufen und auch mit dem Schnorchel konnte ich mich zunächst nicht anfreunden. Das Gefühl, nicht mehr durch die Nase, sondern ausschließlich durch den Mund und durch dieses schmale Rohr zu atmen, hat mich schier verrückt gemacht! Nach ein paar frustrierenden Tauchgängen wollte ich schon enttäuscht aufgeben.

Doch dann habe ich einige Tricks von anderen Schnorchlern gezeigt bekommen und gelernt, worauf es beim Schnorcheln wirklich ankommt. Zuhause habe ich mich mit meiner Ausrüstung vertraut gemacht, mir hin und wieder die Maske und den Schnorchel aufgesetzt und das Atmen geübt – und siehe da, mittlerweile klappt es richtig gut!

Damit auch du nicht gleich die Flinte ins Korn wirfst, wenn es zu Beginn nicht so reibungslos klappt und dem Schnorcheln eine (zweite) Chance gibst, habe ich hier mal einige Tipps und Tricks zusammengetragen.

Schnorchelausrüstung

Kaufen oder leihen?

Schnorcheltipps ABC-Ausrüstung

Zum Schnorcheln benötigst du nicht viel Ausrüstung. Eine Maske und ein Schnorchel genügen für den Anfang. Später, wenn du dich an die Atemtechnik gewöhnt hast und etwas erfahrener im Umgang mit Maske und Schnorchel bist, kannst du dir zusätzlich noch ein Paar Flossen zulegen, wenn du möchtest.

Mit deiner eigenen Ausrüstung kannst du dich bereits daheim vertraut machen, das Atmen üben und erlebst so keine unangenehmen Überraschungen während einer Schnorcheltour. Sie ist auch nicht sehr teuer und hält bei guter Pflege entsprechend lange. Es spricht also nichts gegen einen Kauf, vor allem wenn du vorhast auch in Zukunft öfters schnorcheln zu gehen.

Willst du das Schnorcheln erst einmal ausprobieren oder möchtest nur ab und an abtauchen, dann kannst du dir an vielen Urlaubsorten natürlich auch eine Schnorchelausrüstung ausleihen. Wenn du eine geführte Tour buchst, ist sie meist sowieso dabei. Allerdings weißt du im Vorfeld nie, was dich erwartet und in welchem Zustand die Ausrüstung sein wird. Und eine undichte Maske oder ein zwickender Schnorchel können das Unterwasservergnügen ganz schön trüben.

Die Maske

Schnorchelmaske

Damit du die Unterwasserwelt betrachten und in vollen Zügen genießen kannst, benötigst du eine passende Maske. Es gibt mittlerweile unzählige Maskenmodelle: Einglas- oder Zweiglasmasken, Rundglasmasken oder spezielle Vollgesichtsmasken, die das komplette Gesicht bedecken und gerade bei Anfängern immer beliebter werden. Es gibt auch Tauchmasken mit Korrekturgläsern – bei einigen Optikern kann man sich sogar die eigene Sehstärke anpassen lassen. Allerdings ist das recht teuer und lohnt sich somit nur für leidenschaftliche „Vielschnorchler“.

Da jedes Gesicht individuelle Züge hat, wirst du verschiedene Maskentypen testen müssen und es wird vielleicht eine Weile dauern bis du die Richtige gefunden hast. Lass dich am besten in einem Fachgeschäft beraten und nimm dir beim Probieren viel Zeit. Dabei setzt du die Maske locker auf dein Gesicht ohne das Band um den Kopf zu legen. Atme tief ein, sodass die Maske angesaugt wird. Wenn sie gut anliegt und nicht herunterfällt, passt sie. Ich selbst habe Probleme mit dunklen Masken und fühle mich damit immer total eingezwängt, deshalb habe ich mir eine transparente Maske zugelegt.

Nichts ist ärgerlicher, als eine undichte Maske in die das Wasser hineinläuft oder eine ständig beschlagene Maske, durch die du nichts sehen kannst. Wenn Wasser in deine Maske läuft, dann ist im schlimmsten Fall die Silikondichtung kaputt oder sie liegt einfach nur nicht richtig an. Das kann passieren, wenn die Maske nicht zu deiner Gesichtsform passt, wenn du unter Wasser das Gesicht verziehst und Grimassen schneidest oder wenn du aus Versehen eine Haarsträhne eingeklemmt hast.

Beschlägt deine Maske, dann liegt das meist am Temperaturunterschied zwischen deinem warmen Gesicht, dem kühlen Wasser und der Maske. Um das Beschlagen zu verhindern gibt es jedoch einige Tricks, die für eine klare Sicht sorgen:

Spucke vor dem Tauchgang in deine Maske, verteile die Spucke auf den Gläsern und spüle sie danach kurz aus. Wenn dir das zu eklig ist, kannst du deine Maske auch mit Seife oder einem milden Babyshampoo einreiben und ausspülen.

Sollten die Gläser während deiner Schnorcheltour dennoch beschlagen, nimmst du die Maske kurz ab, schwenkst sie im Wasser und setzt sie wieder auf. Falls du Probleme mit Salzwasser hast und deine Maske nicht darin schwenken möchtest, kannst du sie auch kurz absetzen und aus dem Wasser halten, sodass der Kondensschleier auf den Gläsern an der Luft verschwindet.

Die Gläser einer neuen Maske reibst du am besten mit Zahnpasta ein und spülst sie nach einer kurzen Einwirkzeit unter fließendem Wasser gründlich ab. Auf diese Weise entfernst du die bei der Herstellung entstandene Silikonschicht auf den Gläsern. Es gibt auch Schnorchler, die ihre Masken ausbrennen. Davon würde ich aber jedem Anfänger abraten – sicher ist sicher!

Der Schnorchel

Schnorcheltipps Schnorchel

Mit einem passenden Schnorchel im Mund musst du zum Atmen nicht ständig den Kopf aus dem Wasser heben, sondern kannst in aller Ruhe die Unterwasserwelt betrachten. Achte beim Kauf darauf, dass das Mundstück bequem im Mund liegt und nicht einschneidet oder zwickt. Deine Lippen solltest du problemlos ringsherum schließen können. Es gibt verschiedene Schnorcheltypen. Welcher für dich der Richtige ist, musst du einfach ausprobieren. Das klassische Modell besteht aus einem einfachen Schnorchelrohr und einem Silikon-Mundstück. Halbtrockene Schnorchel sind mit einem Ventil zum Ausblasen von eingedrungenem Wasser und einem Spritzschutz am oberen Ende des Schnorchelrohrs ausgestattet und Trockenschnorchel verhindern im besten Fall komplett das Eindringen von Wasser.

Zum Ausblasen des Schnorchels legst du den Kopf leicht in den Nacken und atmest kräftig aus, so als würdest du husten. Um das gesamte Wasser aus dem Schnorchel zu bekommen, musst du das Ganze eventuell ein paarmal wiederholen.
Am Anfang klappt das vielleicht nicht auf Anhieb, aber mit ein bisschen Übung geht das ganz leicht!

Die Flossen

Schnorcheltipps Flossen

Da du dich beim Schnorcheln gemütlich auf der Wasseroberfläche treiben lässt und nur langsam fortbewegst, benötigst du eigentlich keine Flossen. Vor allem als blutiger Anfänger solltest du dich zunächst auf deine Atemtechnik konzentrieren und später, wenn du etwas mehr Erfahrung hast, die Fortbewegung mit den Flossen erlernen. Sie werden dir dann helfen, dich länger und mit weniger Kraftaufwand im Wasser zu halten. Außerdem kannst du mit der Hilfe von Schnorchelflossen zum Meeresgrund hinuntertauchen, um dort bunte Korallen, Fische und Kleinstlebewesen aus nächster Nähe zu bestaunen.

Mit Flossen ins Wasser zu gehen ist gar nicht so einfach. Suche dir am besten einen Einstieg an einer tieferen Stelle oder einen Steg, damit du gleich losschnorcheln kannst. Wenn das nicht geht und du über den Strand ins Meer gehen musst, dann laufe die letzten Meter rückwärts bis das Wasser tief genug zum Schwimmen ist.

Verhalten im Wasser

Atmen üben

Schnorcheltipps

Am Anfang fiel mir das Atmen durch den Schnorchel ziemlich schwer und auch mit der Maske konnte ich mich zunächst nicht wirklich anfreunden. Ich hatte immer das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen und habe deshalb viel zu schnell und oberflächlich geatmet. Falls es dir genauso geht, dann gib nicht gleich auf und mach dir nicht zu viele Gedanken. Den meisten geht es bei den ersten Schnorchelversuchen so. Am besten du setzt deine Maske bereits an Land auf und atmest eine Weile ruhig und tief durch den Schnorchel. Das wird dich beruhigen und du wirst schnell feststellen, dass alles in Ordnung ist und du ausreichend Luft bekommst. Schon nach kurzer Zeit hast du dich an Maske und Schnorchel gewöhnt und wirst unter Wasser gar nicht mehr darüber nachdenken – versprochen!

Ruhige Lage

Fisch

Als Schnorchler möchtest du natürlich die faszinierende Unterwasserwelt genießen und vor allem Fische und andere Meeresbewohner beobachten. Damit du die Tiere nicht verscheuchst und sie nahe herankommen solltest du schnelle und hektische Bewegungen vermeiden. Lege dich am besten lang und flach hin. Die Arme kannst du seitlich an den Körper legen oder vor der Brust verschränken. Wenn du Flossen benutzt, dann benötigst du die Arme ohnehin nicht zur Fortbewegung.

Abtauchen

Schnorchlerin

Die meiste Zeit wirst du als Schnorchler wahrscheinlich gemütlich an der Oberfläche dümpeln und dir von dort das spannende Geschehen direkt unter der Wasseroberfläche anschauen. Manchmal jedoch gibt es auch weiter unten etwas Spannendes zu sehen. Dann kannst du mit einem tiefen Atemzug und einigen kraftvollen Flossenschlägen zum Meeresgrund hinabtauchen. Wenn du dabei einen Druck auf den Ohren verspüren solltest, musst du einen Druckausgleich machen. Das geht über bestimmte Schluckbewegungen oder indem du dir deine Nase zuhältst und gleichzeitig versuchst auszuatmen.

Kräfte einteilen

Schnorcheltipps

Lass dich beim Schnorcheln mit der Strömung treiben, so kannst du dich ohne große Anstrengung fortbewegen. Natürlich gilt das nur, wenn die Strömung nicht allzu stark ist, denn sonst besteht die Gefahr, dass du abtreibst oder ungewollt eine viel zu große Strecke zurücklegst.

Plane auch immer ausreichend Zeit für den Rückweg ein. Das gilt vor allem, wenn du nicht über den Strand, sondern über einen Einstieg ins Wasser gelangt bist, über den du auch wieder aussteigen musst. Wenn man sich nämlich mit der Strömung treiben lässt, unterschätzt man schnell mal die zurückgelegte Strecke. Tauche deshalb hin und wieder mal auf und schaue, wie weit du schon vom Einstieg entfernt bist.

Bedenke auch, dass der Rückweg gegen die Strömung beschwerlicher ist, drehe also nicht erst um, wenn du bereits erschöpft bist.

Unterwasserwelt

Unterwasserwelt

Während einer Schnorcheltour auf Fische und andere Meeresbewohner zu treffen und sie in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können, ist immer wieder ein faszinierendes und aufregendes Erlebnis. Denk aber daran, dass du nur zu Gast in einer Welt bist, in der wir Menschen eigentlich überhaupt nichts verloren haben. Nimm also Rücksicht auf Tiere und Pflanzen. Halte ein wenig Abstand und versuche bitte unbedingt, dem Drang zu widerstehen, alles anfassen zu wollen. Korallen sind zum Beispiel sehr empfindlich und sterben durch Berührungen möglicherweise ab. Außerdem gibt es unter Wasser einige Tiere und Pflanzen, die giftig für uns sind – auch wenn sie vielleicht gar nicht so aussehen!

Als Anfänger wirst du wahrscheinlich zunächst sehr mit dir selbst und deiner Ausrüstung beschäftigt sein, da kann es schnell mal passieren, dass du aus Versehen mit deinen strampelnden Beinen etwas beschädigst. Suche dir deshalb für den Anfang einen tiefen und sandigen Bereich zum Üben und schnorchle erst an flachen Korallenriffen, wenn du dich ein wenig sicherer fühlst.

Sonstige Tipps & Tricks

Tourenvorbereitung

Schnorcheltipps

Bevor du dich in die Fluten stürzt, solltest du Erkundigungen über deinen gewählten Schnorchelspot einholen. Wie sind die Bedingungen? Gibt es Strömungen? Wie tief ist das Wasser und wo findet man die meisten Fische? Schau dir auch immer das Meer an, bevor du hineingehst. Je mehr Infos du vor deinem Schnorchelgang sammeln kannst, umso sicherer wirst du dich während deiner Tour fühlen.

Dehydrierung

Schnorcheltipps

Schnorcheln ist zwar nicht sehr anstrengend und du wirst es vielleicht gar nicht bemerken, aber der Körper dehydriert im Salzwasser ziemlich schnell. Deshalb solltest du bereits vor und vor allem nach deiner Schnorcheltour viel trinken.

Sonnenschutz

Sonnenschutz

Rücken, Po und die Rückseite der Beine sind beim Schnorcheln über einen längeren Zeitraum der Sonne ausgeliefert.
Achte deshalb auf einen ausreichenden Sonnenschutz. Am besten eignet sich dafür ein Shirt mit UV-Schutz, aber zur Not tut es auch ein einfaches eng geschnittenes T-Shirt. Für besonders helle Hauttypen empfiehlt sich zusätzlich noch eine Badeshorts oder Leggings. Herkömmliche Sonnencreme fördert das Korallensterben, benutze deshalb bitte nur welche ohne toxische Octinoxate und Oxybenzone.

Wertsachen

Schnorcheltipps für Anfänger

Am besten lässt du deine Wertsachen in deiner Unterkunft und nimmst nur das Allernötigste mit zum Schnorcheln. Einen Schlüssel und etwas Kleingeld kannst du prima in einem Zip-Beutel verpacken und in die Shorts oder Badehose stecken. Auch ein Taucherei, ein kleiner eiförmiger Behälter mit Schraubgewinde, ist ideal zur sicheren Aufbewahrung von kleinen Wertgegenständen. Für größere Dinge wie Kamera und Smartphone eignen sich wasserdichte Packsäcke (Drybags), die es in verschiedenen Größen gibt.

Keine Korallen und auch keine bunten Fische, dafür eiskaltes und kristallklares Gletscherwasser – was ich während meiner Schnorchel-Tour in der Silfra-Spalte erlebt habe, erfährst du hier.

Bist du auch ein Schnorchel-Fan oder möchtest das Schnorcheln unbedingt einmal versuchen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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