Es ist kurz nach halb sechs und draußen ist es noch dunkel. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch sitze ich in meinem Hotelzimmer in Reykjavík und stülpe mir ein Paar dicke Wollstrümpfe über meine Neoprensocken, die ich bereits trage
und mir extra für den Ausflug, den ich gleich unternehmen werde, in einem Tauchshop bestellt habe.

Thingvellir-Nationalpark
Thingvellir-Nationalpark

Anschließend ziehe ich meine lange Thermounterwäsche an. Darüber kommen noch eine Jogginghose und ein kuscheliger Fleecepulli. Heute wird es richtig frostig, ich werde nämlich durch die Silfra-Spalte schnorcheln.
Zwischen zwei Kontinenten – genauer gesagt zwischen Europa und Nordamerika – und im eiskalten Gletscherwasser des Langjökull (isländisch für „Langer Gletscher“), dem zweitgrößten Gletscher Islands.

Silfra
Ankunft an der Silfra-Spalte

Während ich meine Sachen packe und ein weiteres Paar Socken in meinen Rucksack stopfe, frage ich mich, was ich mir wohl dabei gedacht habe, als ich diese Tour gebucht habe!

Parkplatz an der Silfra-Spalte
Parkplatz an der Silfra-Spalte

Was ist die Silfra-Spalte und wo befindet sie sich?

Die Silfra-Spalte liegt mitten im Herzen des isländischen Thingvellir-Nationalparks und ist aufgrund des klaren Gletscherwassers und den leuchtenden Blautönen ein beliebter Tauch- und Schnorchelspot.
Entstanden ist sie durch das Auseinanderdriften der nordamerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte.

Masken, Schnorchel und Neoprenanzuege
Neoprenanzüge
Schnorchel, Masken & Trockentauchanzüge

Dick eingemummelt stapfe ich mit einer Zimtschnecke und einem Becher Kaffee in der Hand zum Busstopp 14.
Kurze Zeit später biegt ein kleiner Mini-Van um die Ecke und gemeinsam mit einer Gruppe von Tauchern, zwei Schnorchlern, die wir vor einem Hotel in Reykjavík einsammeln und unserem Guide Jammi fahren wir in den Thingvellir-Nationalpark.

Weg zur Silfra-Spalte
Weg zur Silfra-Spalte

Schon bald liegt die isländische Hauptstadt hinter uns und wir fahren durch sattgrüne Täler. Hier und da steht ein Schaf oder auch mal ein stämmiges Islandpony mit wehender Mähne.

Eingang zur Silfra-Spalte
Eingang zur Silfra-Spalte

Als wir den Parkplatz an der Silfra-Spalte erreichen, fängt es an zu regnen. Was soll’s, es geht ja eh gleich ins Wasser und nasser als nass kann man ja ohnehin nicht werden!

Schnorchler
Sexy … is‘ irgendwie anders!

Jammi gibt uns eine kleine Einweisung und erklärt uns anhand einer großen Karte, was wir alles sehen werden und wie unsere Schnorcheltour durch die Silfra-Spalte ablaufen wird.

Treppe Silfra-Spalte
Treppe an der Silfra-Spalte

In einem zur Umkleidekabine umfunktionierten Bus schlüpfe ich in einen wattierten Overall, den ich über meine Thermounterwäsche und die Fleeceklamotten ziehe. Dann kommt mein drittes Paar Socken an die Reihe.
Schon jetzt kann ich mich kaum mehr bewegen und fühle mich wie ein schwarzes Michelin-Männchen.
Doch der schwierigste Part kommt erst noch: das Anziehen des Trockentauchanzugs!

Schnorchler an der Treppe
Huch, is‘ ja gar nicht kalt!

Jammi und zwei andere Guides helfen uns in die schweren Trockentauchanzüge. Es dauert eine ganze Weile bis wir uns durch die Gummimanschetten gezwängt haben. Was nicht passt, wird passend gemacht und mit schwarzem Tape zusätzlich abgedichtet. Darüber kommt noch eine Kopfhaube, dicke Handschuhe und natürlich die Maske mit dem Schnorchel.

Los geht's!
Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh‘

In voller Montur und mit den schweren Flossen unter dem Arm watschle ich gemeinsam mit meiner Gruppe zum Eingang der Silfra-Spalte. Von hier sieht die Spalte nicht sehr spektakulär aus. Kaum zu glauben, dass wir gleich einen der aufregendsten Schnorchelspots der Welt durchschwimmen werden.

Das klare Wasser
#nofilterneeded

Wir spucken in unsere Tauchmasken, waschen sie aus, damit sie unter Wasser nicht beschlagen, ziehen die Flossen an und ab geht es in das kühle Nass.

Schnorchler
Das Gletscherwasser, das Trollhaar und ich

Kaum ist mein Kopf unter Wasser, zeigt sich eine märchenhaft verwunschene Unterwasserwelt. Rostrote Algen und grünes Trollhaar überziehen die Steine der steil abfallenden Spalte, das kristallklare Gletscherwasser schimmert je nach Lichteinfall von dunkelblau bis helltürkis. Außer meinem eigenen Atem ist nichts zu hören.

Schnorcheln in der Silfra-Spalte
Silfra-Spalte

Nach rund vierzig Minuten ist der Spaß schon wieder vorbei. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Über eine kleine Metalltreppe verlassen wir die Silfra-Spalte, streifen unsere Flossen ab und laufen über einen kleinen Pfad zurück zum Parkplatz.

Schnorcheln zwischen den Kontinenten
Schnorcheln zwischen den Kontinenten

Nachdem wir uns aus den Trockentauchanzügen geschält haben, gibt es zum Aufwärmen eine Tasse heißen Kakao und ein paar Kekse. Dann geht es wieder zurück nach Reykjavík und schon im Bus muss ich mir immer wieder die Fotos auf meiner Action-Cam anschauen – diese Tour war ein absolut irres und einmaliges Erlebnis!

Alle, die auch gerne einmal durch die Silfra-Spalte schnorcheln möchten und sich bisher wegen der Wassertemperatur von
2 °C nicht getraut haben, kann ich beruhigen. Der Tauchanzug hält schön warm und ich habe das kalte Gletscherwasser wirklich nicht gespürt.

Silfra-Spalte
Trollhaar

Mit wem war ich in der Silfra-Spalte schnorcheln?

Ich habe meine Schnorcheltour durch die Silfra-Spalte bei DIVE.IS gebucht und kann die Tauchschule wärmstens empfehlen. Alles hat gepasst und gestimmt – die Buchung und Kommunikation im Vorfeld haben einwandfrei geklappt, der Guide war pünktlich, supernett und sehr hilfsbereit und die Tour spricht wohl für sich selbst!

Ausgang Silfra-Spalte
Der Ausstieg naht

Warst du auch schon einmal in der Silfra-Spalte? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Hinweis: Meine Schnorcheltour durch die Silfra-Spalte habe ich selbst finanziert. Jedoch enthält dieser Artikel unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen, werbende Inhalte und/oder Werbelinks*. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.

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