Ich bin mal wieder in Oberstdorf. Diesmal aber nicht zum Wandern, sondern zum Laufen. Fünf verschiedene Trailrunningstrecken für Einsteiger habe ich mir auf der Website von Oberstdorf herausgesucht. Und diese werde ich nun nacheinander in Angriff nehmen. Fünf Trails in fünf Tagen. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
Freibergsee-Runde
Mein erster Trailrun in Oberstdorf führt mich hinauf zum schönen Freibergsee. Da der Badesee der höchstgelegene in ganz Deutschland ist, wird die Tour wahrscheinlich die Waden und vor allem meine Oberschenkel ganz schön in Anspruch nehmen. Deshalb beschließe ich spontan nicht mit dem Bus zu fahren, sondern zu Fuß zum Startpunkt am Parkplatz Renksteg zu laufen. Als kleines Warm-up sozusagen.
Vom Parkplatz Renksteg führt der Weg zunächst über eine überdachte Brücke aus Holz und dann recht steil in den Wald hinein. Zünftig geht es bergan. Unterwegs drehe ich mich immer wieder mal um, denn der Blick hinunter auf Oberstdorf ist wirklich grandios.
Schon bald wird der Weg etwas flacher. Das Laufen ist jetzt richtig angenehm und so trabe ich eine ganze Weile gemütlich durch den schattigen Wald, bis ich den Freibergsee erreiche.
Ich komme an einem Café mit Terrasse und einem Bootsverleih vorbei und versuche zwischen all den Fichten und Buchen den See zu erkennen, was gar nicht so einfach ist. Auch das Ufer ist ringsum dicht bewachsen. An einer Stelle habe ich jedoch Glück und kann sogar einen Blick auf die Heini-Klopfer-Skiflugschanze, der zurzeit viertgrößten Skiflugschanze der Welt, werfen.
Über den Edmund-Probst-Weg gelange ich wieder tiefer in den Wald hinein und laufe bis zum Gasthof Bergkristall. Dort lege ich eine Pause ein und trinke eine eiskalte Holunderschorle auf der Terrasse.
Weiter geht es in Richtung Söllereckbahn. Dort führt mich ein schmaler Weg über weitläufige Wiesen mit traumhaften Ausblicken auf die umliegenden Berge und durch kleine Waldstücke wieder hinunter ins Tal und zurück zum Bahnhof in Oberstdorf.
Informationen zur Tour
Start: Renksteg | Ziel: Bahnhof | Länge: ca. 8,4 Kilometer | Dauer: ca. 1 Stunde 40 Minuten | Aufstieg: 226 hm | Abstieg: 244 hm | Schwierigkeit: leicht | Beste Laufzeit: Mai bis November
Tipps: Der aussichtsreiche Trail kann in beide Richtungen gelaufen werden oder du verlängerst die Tour und startest direkt am Bahnhof in Oberstdorf. Die Gesamtlänge würde dann ungefähr 11 Kilometer betragen.
Anreise zum Startpunkt mit der Buslinie 7 oder 8 (Haltestelle Renksteg) oder zu Fuß (Gehzeit ab Bahnhof Oberstdorf ca. 30 Minuten).
Moorweiher-Runde
Ich verstaue noch schnell eine Banane und einen Riegel in meinem Laufrucksack, verlasse meine Unterkunft in Oberstdorf und mache mich auf zu meinem zweiten Trailrun.
Los geht es an der Mühlenbrücke, ganz in der Nähe der Nebelhornbahn. Von dort soll ich eigentlich über den Moorbadweg zum malerischen Moorweiher gelangen, doch der schmale Pfad ist ausgerechnet heute gesperrt. Zum Glück treffe ich an der Brücke auf eine einheimische Läuferin, die mir nur wenige Meter weiter einen anderen Weg zeigt, der ebenfalls hinauf zum Moorweiher führt.
Ich laufe langsam los und mit tollen Ausblicken auf die Berge und die saftigen grünen Wiesen geht es gleich zu Beginn schon zünftig bergan. Immer wieder bleibe ich kurz stehen, mache einige Fotos und genieße die Aussicht.
Am idyllischen Moorweiher lege ich eine Pause ein und futtere meinen mitgebrachten Proviant. Der kleine Weiher liegt inmitten einer traumhaften Bergkulisse. Schroffe Gipfel spiegeln sich im dunklen Wasser und auch die herbstlichen Farben ringsum sind einfach nur schön.
Hach, hier könnte ich ewig bleiben! Schließlich kann ich mich aber doch noch aufraffen und über den westlichen Uferweg erreiche ich schon bald ein kleines Waldstück. Ich laufe nun eine ganze Weile auf einem schattigen Forstweg.
Anschließend trabe ich am sonnigen Golfplatz vorbei und überquere auf einer knarzigen Holzbrücke die rauschende Trettach. Über den Grubenweg geht es dann wieder zurück nach Oberstdorf und viel zu schnell erreiche ich leider wieder meinen Ausgangspunkt an der Mühlenbrücke.
Informationen zur Tour
Start: Mühlenbrücke | Ziel: Mühlenbrücke | Länge: ca. 7 Kilometer | Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten | Aufstieg: 80 hm | Abstieg: 79 hm | Schwierigkeit: leicht | Beste Laufzeit: Mai bis November
Anreise zum Startpunkt mit der Buslinie 9 (Haltestelle Nebelhornbahn) oder zu Fuß (Gehzeit ab Bahnhof Oberstdorf ca. 15 Minuten).
Hohenadl-Runde
Am dritten Tag laufe ich schon zeitig zur Mühlenbrücke. Dort startet mein Trailrun auf der Hohenadl-Runde. Schnell mache ich noch einige Aufwärmübungen am Brückengeländer und schon kann es losgehen.
Ich bin ganz alleine unterwegs, die meisten Touristen sitzen wohl noch beim Frühstück. Schnell verlasse ich die Straßen von Oberstdorf und laufe eine Weile gemütlich an der plätschernden Trettach entlang.
Wenige Meter hinter dem Café Jägerstand biegt der Weg dann nach links ab und folgt nun stets einem Bachlauf aufwärts auf dem Dr. Hohenadl-Weg.
Jetzt wird es richtig schön. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Ich laufe an schroffen Felswänden und knorrigen Bäumen vorbei. Neben mir rauscht der wilde Oybach und unter meinen Sohlen raschelt das bunte Herbstlaub.
Plötzlich komme ich an ein Gatter. Dahinter stehen einige Kühe und leider auch ein Schild, das darauf hinweist, dass der weitere Weg wegen Baumarbeiten vorübergehend gesperrt ist. Schade, gerne wäre ich weiter und über den Kühberg zurück nach Oberstdorf gelaufen. Da es keine andere Möglichkeit gibt, drehe ich um und laufe auf gleicher Strecke zurück. Schön war’s trotzdem!
Informationen zur Tour
Start: Mühlenbrücke | Ziel: Mühlenbrücke | Länge: ca. 6 Kilometer | Dauer: ca. 65 Minuten | Aufstieg: 78 hm | Abstieg: 78 hm | Schwierigkeit: leicht | Beste Laufzeit: Mai bis November
Tipp: Im Sommer kannst du dir im Oytalhaus einen Tretroller ausleihen und mit diesem zurück nach Oberstdorf düsen.
Anreise zum Startpunkt mit der Buslinie 9 (Haltestelle Nebelhornbahn) oder zu Fuß (Gehzeit ab Bahnhof Oberstdorf ca. 15 Minuten).
Auwaldsee-Runde
Gemütlich schlendere ich am vierten Tag durch die Straßen von Oberstdorf, kaufe noch etwas Proviant ein und mache mich dann langsam auf den Weg zum Parkplatz Karweidach, denn dort beginnt mein Trailrun zum schönen Auwaldsee.
Vom Parkplatz führt mich ein breiter Schotterweg zum Illerursprung und wie der Name ja bereits vermuten lässt, entspringt genau an dieser Stelle der Fluss Iller. Hier fließen die aus dem Stillachtal kommende Stillach, die aus dem Kleinwalsertal heranfließende Breitach und die aus dem Trettachtal kommende Trettach zur Iller zusammen.
Es gibt einige Bänke zum Verweilen sowie die beiden Kunstwerke Illerursprung und Geburt der Iller, die der Oberstdorfer Künstler Walter Kalot geschaffen hat.
Ich laufe weiter, es geht jetzt immer an der rauschenden Iller entlang, und komme zur kleinen Rubibrücke, die ich überquere und so auf die andere Seite des Flusses wechsele. Schon bald erreiche ich die Nachbargemeinde Fischen. Dort geht es erneut über eine Brücke und dahinter gleich rechts auf einen schmalen Weg, der mich zum Auwaldsee führt.
Graue und teilweise schneebedeckte Berggipfel ragen in die Höhe und davor liegt malerisch der dunkelgrüne Auwaldsee, den ich auf der linken Seite halb umrunde. Ein schöner Kontrast dazu bietet das gelb- und orangefarbene Herbstlaub unter meinen Laufschuhen.
Am oberen Ende des Sees führt auf der linken Seite etwas versteckt ein kleiner Pfad mit dicken Wurzeln hinauf und durch den Wald. Oben angekommen genieße ich kurz die gigantische Aussicht, verputze einen Proteinriegel und mache mich dann wieder auf den Weg. Nach einem knackigen Aufstieg geht es jetzt im schnellen Laufschritt hinunter. Mit dem Gebimmel der Kuhglocken in den Ohren erreiche ich schließlich den Oberstdorfer Ortsteil Rubi.
Nachdem ich das beschauliche Dörfchen hinter mir gelassen habe, führt mich links vor einer Brücke ein kleiner Pfad in ein Waldstück hinein und wieder zurück zu meinem Startpunkt am Parkplatz Karweidach.
Informationen zur Tour
Start: Parkplatz Karweidach | Ziel: Parkplatz Karweidach | Länge: ca. 11 Kilometer | Dauer: ca. 1 Stunde 54 Minuten | Aufstieg: 146 hm | Abstieg: 146 hm | Schwierigkeit: leicht | Beste Laufzeit: Mai bis November
Anreise zum Startpunkt mit der Buslinie 45 (Haltestelle Campingplatz) oder zu Fuß (Gehzeit ab Bahnhof Oberstdorf ca. 20 Minuten).
Reichenbach-Runde
Der letzte Lauftag bricht an. Von meinem Apartment in der Nähe des Oberstdorfer Bahnhofs ist es nicht weit bis zur Dummelsmoosbrücke. Dort startet mein Trailrun auf der Reichenbach-Runde.
Gleich hinter der Brücke laufe ich auf einem schmalen Pfad durch ein kleines Wäldchen. Zwischen den Bäumen blinzeln die ersten Sonnenstrahlen des Tages hindurch und ich lausche dem Rauschen der Trettach.
Durch eine Unterführung gelange ich dann auf einen breiten Schotterweg, der mich zum Illerursprung führt. Nach einer kurzen Trinkpause geht es weiter. Immer an der Iller entlang, bis ich den Oberstdorfer Ortsteil Rubi erreiche.
Ich laufe langsam durch den malerischen Ortskern mit seinen urigen Holzhäusern und biege hinter der kleinen Kapelle auf den Bergöschweg ab.
Nun geht es zwischen Kuhweiden stetig bergauf. Unterwegs drehe ich mich immer mal wieder um, denn die Aussicht auf Oberstdorf und die Bergkulisse der Allgäuer Alpen ist einfach traumhaft.
Oben angekommen führt der Weg nun wieder in den Wald hinein und nach einem kurzen, aber knackigen Downhill gelange ich über Wiesenwege in den Oberstdorfer Ortsteil Reichenbach.
Von dort führt mich ein großzügig angelegter Schotterweg stets leichtabfallend und ansteigend noch einmal an Rubi vorbei und wieder zu meinem Startpunkt an der Dummelsmoosbrücke in Oberstdorf zurück.
Informationen zur Tour
Start: Dummelsmoosbrücke | Ziel: Dummelsmoosbrücke | Länge: ca. 8,9 Kilometer | Dauer: ca. 1 Stunde 23 Minuten | Aufstieg: 108 hm | Abstieg: 107 hm | Schwierigkeit: leicht | Beste Laufzeit: Mai bis November
Anreise zum Startpunkt mit der Buslinie 9 (Haltestelle Dummelsmoosbrücke) oder zu Fuß (Gehzeit ab Bahnhof Oberstdorf ca. 15 Minuten).
Hinweis: Leider konnte ich wegen vieler Baustellen und Baumarbeiten nicht alle Trails so laufen, wie sie auf der Website von Oberstdorf vorgeschlagen wurden und musste den Streckenverlauf teilweise spontan anpassen bzw. ändern. Falls du eine Strecke also „im Original“ nachlaufen möchtest, dann schau am besten mal hier vorbei.
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