Good Morning, America! Knapp zwölf Stunden Flugzeit liegen hinter mir und jetzt stehe ich gut gelaunt auf dem Parkplatz eines Busterminals in Los Angeles und schaue dabei zu, wie mein Gepäck im Bauch eines riesigen Greyhound Busses verschwindet. Sonnenstrahlen fallen durch die wippenden Palmwedel über mir und zeichnen wirre Muster auf den Boden.

USA Collage

Ich steige ein und und suche meinen Sitzplatz. Die Fahrt geht los und schon bald liegen die Straßenschluchten von L.A. hinter mir. Über mehrspurige Straßen geht es nun eine ganze Weile an der kalifornischen Küste entlang Richtung San Diego. Die Stadt der Engel werde ich erst am Ende meiner Reise wiedersehen.

Ach, wie lange habe ich von dieser Reise geträumt und jetzt ist es endlich so weit! Zufrieden lehne ich mich zurück und mache es mir in meinem breiten Ledersitz bequem. Sonnige und hoffentlich ereignisreiche Wochen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten liegen vor mir …

San Diego

San Diego Old Town Market

Am Busbahnhof in San Diego steige ich aus. Bevor es jedoch mit dem Taxi zum Hotel geht, laufe ich zum nahen Seaport Village, einem am Wasser gelegenen Areal mit maritimen Holzbuden in leuchtendem Weiß und Blau. Darin befinden sich kleine Galerien, Boutiquen und auch einige nette Cafés und Restaurants.

Die Sonne scheint noch immer, der Himmel über mir ist strahlend blau. Mit meinem großen Rucksack auf dem Rücken und dem Kreischen der Möwen im Ohr schlendere ich die hübsche Uferpromenade entlang. Ich bin auf der Suche nach einem Imbiss, denn nach meiner langen Anreise habe ich nun ordentlich Kohldampf.

San Diego Old Town Market

Ich bestelle mir einen Chili Dog, eine Mischung aus gewöhnlichem Hot Dog und Chili con Carne, der mit etwas Gurkenrelish und Käse serviert wird, und esse zum Nachtisch noch einen klebrigen Donut mit Vanillefüllung. Nicht gerade gesund und kalorienarm, dafür aber ungemein lecker und sättigend. Und so erhalte ich auch gleich mal einen Einblick auf das, was mich in den kommenden Wochen auf dieser Reise kulinarisch noch so alles erwarten wird. Wie vorausschauend, dass ich auch eine Hose mit Gummizug eingepackt habe.

Nach dem Frühstück verlasse ich am nächsten Morgen das Hotel und besuche den Old Town San Diego State Historic Park am Fuße des Presidio Hill. Die Keimzelle der Stadt wurde 1769 als eine spanische Mission gegründet und war die erste von vielen spanischen Siedlungen entlang der kalifornischen Küste. Ich besichtige die restaurierten Adobe-Häuser sowie die traditionellen Werkstätten aus der spanischen Kolonialzeit und mache mich dann wieder auf den Weg Richtung Innenstadt.

Anschließend bummle ich durch die Straßen von Downtown und durch den Gaslamp District, einem historischen Viertel mit zahlreichen viktorianischen Gebäuden. Wo einst alte Droschken durch die Gassen ruckelten, gibt es heute Theater, Bars und Restaurants sowie ausgefallene Boutiquen mit viel Kunsthandwerk. Ein perfekter Ort für meine wohlverdiente Mittagspause!

Am Nachmittag geht es durch den schönen Balboa Park hinunter zur San Diego Bay. Während einer gemütlichen Hafenrundfahrt genieße ich die Aussicht auf die Skyline von San Diego und beende meine Besichtigungstour. Morgen geht es weiter.

Palm Springs & Phoenix/Scottsdale

Palm Springs

Von San Diego führt mich meine Reise weiter nach Phoenix/Scottsdale, wo ich heute übernachten werde. Auf dem Weg dorthin lege ich allerdings einen kurzen Zwischenstopp in der Millionärsoase Palm Springs ein.

Die Stadt ist für ihre Thermalquellen, die vielen eleganten Villen, Hotels, Spas und Golfplätze bekannt und soll auch bei der Prominenz äußerst beliebt sein. Nach einer kleinen Besichtigungstour und einem Mittagessen in einem mexikanischen Schnellimbiss schleppe ich mich durch die Hitze wieder zur Bushaltestelle.

Die Fahrt geht weiter durch die kalifornische Wüste. Die Landschaft wird immer karger. Am Straßenrand ziehen riesige Saguaro Kakteen vorbei. Nach dem Überqueren des Colorado Rivers komme ich am späten Nachmittag nach Phoenix/Scottsdale im Bundesstaat Arizona und beziehe ein hübsches Zimmer in einer adobefarbenen Hotelanlage.

Sedona

Sedona

Über breite und von roten Felsen gesäumte Straßen erreiche ich am nächsten Tag Sedona. Das Städtchen hat sich als Künstlerkolonie einen Namen gemacht und ist außerdem eine prima Basis, um die faszinierende Landschaft in der näheren Umgebung zu erkunden.

Ich schlendere durch die Galerien und Boutiquen, die allerhand Kunsthandwerk und esoterischen Nippes zu bieten haben, als ich plötzlich zwischen Traumfängern, Räucherstäbchen und Amuletten eine große Leinwand mit einem Kunstdruck meiner Lieblingsmalerin Frida Kahlo entdecke.

Oh nein, das fängt ja gut an! Eigentlich wollte ich mich auf dieser Reise beim Kauf von Souvenirs einwenig zurückhalten und schon gar nicht wollte ich mir ein sperriges Bild zulegen, das ich dann für die nächsten Wochen mit mir herumschleppen muss.

Schnell verlasse ich deshalb das Geschäft und setzt mich schräg gegenüber auf die Terrasse eines Restaurants. Um mich abzulenken, bestelle ich etwas zu essen. Doch meine Gedanken schweifen immer wieder zur Boutique hinüber. Während ich auf meinem Cheeseburger herumkaue, beschließe ich, den Kunstdruck doch zu kaufen. Na, das war ja eigentlich von vornherein klar. Solch eine Chance kann ich mir einfach nicht entgehen lassen. Das würde ich ja sonst ewig bereuen.

Mit meinem großen Rucksack auf dem Rücken und meiner neuesten Errungenschaft unterm Arm, die ich zum Schutz dick in Zeitungspapier gewickelt habe, mache ich mich wieder auf den Weg. Weiter gehts Richtung Grand Canyon, wo ich am Abend – zu meiner Überraschung und Freude – eine kleine Blockhütte zugeteilt bekomme, obwohl ich eigentlich nur ein Zimmer im dazugehörigen Hotel gebucht hatte. Yippie, was ist denn da (so gar nicht) schief gelaufen?

Sedona

Grand Canyon Nationalpark

Kurz nach Sonnenaufgang bin ich zu meiner Wanderung durch den Grand Canyon aufgebrochen und jetzt stehe ich direkt am Rand der wohl berühmtesten Schlucht der Erde. Vor mir klafft eine gigantische, vom Colorado River geschaffene Landschaft mit enormen Ausmaßen und einer unglaublichen Farbvielfalt auf.

Grand Canyon

Die Sonne brennt erbarmungslos auf mich herunter und immer wieder muss ich mir mit meinem Buff den Schweiß von der Stirn wischen. Die Aussichten auf die surrealen Gesteinsformen und die vielen unterschiedlichen Farbschichten sind wirklich beeindruckend …

Mehr zu meiner Wanderung durch den Grand Canyon erfährst du in diesem Artikel:

Sonne, Wasser, Klapperschlangen – (M)eine Wanderung durch den Grand Canyon

Grand Canyon

Page

Für die nächsten drei Tage habe ich mich in einem kleinen Motel in Page einquartiert. In dieser unscheinbaren Ortschaft im äußersten Norden von Arizona scheint es wohl mehr Gotteshäuser unterschiedlichster Religionen und Glaubensrichtungen zu geben als Einwohner. Zumindest weisen zahlreiche Kreuze und religiöse Symbole auf den Dächern darauf hin. Außerdem steht so ziemlich in jeder Hofeinfahrt ein schnittiges Motorboot. Kein Wunder, denn neben dem Monument Valley und dem Antelope Canyon liegt auch der schöne Lake Powell gleich um die Ecke.

Page, USA

Monument Valley

Mein erster Ausflug führt mich von Page in das Monument Valley. Schon lange habe ich von einer Tour durch das Tal geträumt und nun bin ich endlich hier. Es ist verdammt heiß und trocken. Vor meinen Augen flimmert es. In einiger Entfernung kann ich unscharf die ersten rötlichen Sandstein-Monolithe erkennen. Vor mir rollt ein vertrocknetes Grasbüschel vorbei und ich komme mir vor, als würde ich in der Kulisse eines alten Italo-Western von Sergio Leone stehen. Würde mich gar nicht wundern, wenn jetzt auch noch ein Cowboy mit wettergegerbtem Gesicht, einem speckigen Stetson auf dem Kopf und einer qualmenden Fluppe im Mundwinkel an mir vorbeireiten würde.

Monument Valley

Nachdem ich in einem Restaurant der Goulding’s Lodge einen riesigen Taco verputzt habe, mache ich mich auf, um gemeinsam mit einer Gruppe und einem einheimischen Navajo-Guide das Tal der Denkmäler zu erkunden. Mit dem Jeep geht es hinaus zu den imposanten und surrealen Tafelbergen, Felstürmen und -nadeln, die im Englischen Butte genannt werden und Namen wie Elephant Butte, Camel Butte, Three Sisters oder Totem Pole tragen …

Mehr zu meiner Jeep-Tour durch das Monument Valley erfährst du in diesem Artikel:

Monument Valley – Unterwegs im „Tal der Denkmäler“

Monument Valley

Antelope Canyon

Am nächsten Tag werde ich schon früh zu einer geführten Tour durch den Antelope Canyon abgeholt. Es geht hinab in den Upper und Lower Canyon. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch den roten und wellenartigen Sandstein, der hier im Laufe der Zeit eindrucksvolle Formen angenommen hat.

Antelope Canyon

Von oben fallen Sonnenstrahlen durch die Felsen und bilden sogenannte Beams, zarte Lichtkegel, die gemeinsam mit dem feinen Staub im Canyon für ein fantastisches Schauspiel sorgen …

Mehr zu meinem Ausflug durch den Antelope Canyon erfährst du in diesem Artikel:

Beams & roter Sandstein – Eine Tour durch den Antelope Canyon

Antelope Canyon

Lake Powell & Glen Canyon Damm

Bevor ich Page verlasse, geht es noch zum nahegelegenen Lake Powell und zum beeindruckenden Glen Canyon Damm. Das tiefe Blau des Sees leuchtet schon von Weitem und bildet gemeinsam mit dem endlos blauen Himmel einen schroffen Kontrast zu den roten Sandsteinfelsen.

Glen Canyon Damm

Der zweitgrößte Stausee der USA versorgt dank seiner Kraftwerke die Städte und Industrien im ganzen Westen mit Elektrizität. Geschaffen wurde er von 1960 bis 1964, indem der durch den Glen Canyon fließende Colorado River mithilfe eines 216 m hohen Dammes aufgestaut wurde.

Lake Powell

Kanab

Zwei Tage später schlendere ich durch Kanab. Der kleine historische Ort im Bundesstaat Utah ist seit den 1930er-Jahren bekannt als Drehort zahlreicher Westernfilme und wird aus diesem Grund auch „Klein-Hollywood“ genannt.

Kanab

„Geächtet (The Outlaw)“ zum Beispiel oder auch „Ringo (Stagecoach)“ mit John Wayne in der Hauptrolle wurden hier und in der näheren Umgebung gedreht, um nur zwei der bekanntesten Filme zu nennen …

Kanab

Nachdem ich mich ein wenig umgesehen habe, decke ich mich in einem Drugstore mit etwas Proviant für die Weiterfahrt ein. Anschließend besuche ich noch ein kleines Filmmuseum, in dem es Requisiten und Filmsets zu sehen gibt, bevor es dann weiter zum Zion Nationalpark geht.

Kanab

Zion Nationalpark

Ich wandere durch den schluchtenreichen Zion Nationalpark mit seinen zahlreichen Canyons. Die Landschaft um mich herum ist einfach unglaublich. Ich komme an den Towers of the Virgin vorbei, dem Wahrzeichen des Nationalparks, am Checkerboard Mesa, dem Schachbrett-Tafelberg und an einigen anderen imposanten Felsformationen. Dazwischen stehen schlanke Pappeln, Eschen und Fichten. In den Tälern der Canyons blühen die Wildblumen.

Zion Nationalpark

Am späten Nachmittag mache ich mich dann auf den Rückweg. Schnell ändert sich das Licht und die kolossalen Monolithe, die an manchen Stellen bis zu 900 m senkrecht auf den Talboden abfallen, schimmern zum Abschied wunderschön in den unterschiedlichsten Rot- und Brauntönen …

Zion Nationalpark

Mehr zu meiner Wanderung durch den Zion Nationalpark erfährst du in diesem Artikel:

Schroffe Felsen & schlanke Pappeln – Eine Wanderung durch den Zion Nationalpark

On the Road

Bryce Canyon Nationalpark

Schon zeitig erreiche ich den Bryce Canyon Nationalpark. Mein Hotel liegt direkt am Parkeingang. Schnell stelle ich das Gepäck ab, schlüpfe in die Wanderstiefel und schnappe mir meine Regenjacke, dann fahre ich mit dem Shuttlebus zum Startpunkt meiner Wanderung im Bryce Canyon. Es geht an zahlreichen schönen Aussichtspunkten, filigranen Steingebilden und knorrigen Grannenkiefern vorbei.

Bryce Canyon

Von der Abbruchkante eines Plateaus schaue ich hinunter auf den Bryce Canyon mit seinen engen Schluchten und den bizarren Felsnadeln, den sogenannten Hoodoos. Wie eine Armee stehen sie in Reih und Glied weit unten im Talkessel und leuchten in den unterschiedlichsten Rottönen. Ein hübscher Kontrast dazu bildet das dunkle Grau der schneebedeckten Berge am Horizont …

Mehr zu meiner Tour durch den Bryce Canyon Nationalpark erfährst du in diesem Artikel:

Bryce Canyon: Rote Hoodoos & schneebedeckte Gipfel

Bryce Canyon

Las Vegas

Es ist unglaublich, wie schnell sich hier die Landschaften verändern. Gestern bin ich noch bei Graupelschauer durch die roten Hoodoos im Bryce Canyon Nationalpark gewandert und habe den Blick auf die schneebedeckten Berge genossen und heute bin ich schon in Las Vegas und mitten in der knochentrockenen Wüste.

Las Vegas

Spät am Abend bin ich angekommen und jetzt liege ich mit einem Sandwich und einem Schokoladendonut auf meinem riesigen Kingsize-Bett. Für die nächsten zwei Tage residiere ich im Circus Circus Hotel direkt am Las Vegas Boulevard.

Der Las Vegas Boulevard ist die Lebensader der Stadt und auch als The Strip bekannt. Hier reihen sich die Hotels, Spielkasinos, Nachtclubs und Hochzeitskapellen aneinander.

Las Vegas

Am nächsten Morgen verlasse ich das Hotel und laufe den Las Vegas Boulevard hinab. Mein Ziel ist das bekannte Schild „Welcome to Fabulous Las Vegas“ am Ende der Straße. Der Strip ist unglaublich überlaufen und ich schiebe mich durch die Menschenmassen hindurch. Rechts und links liegen berühmte Hotels wie das Caesars Palace, Cosmopolitan, Luxor, Excalibur, Treasure Island, Mirage und wie sie alle heißen …

Nachdem ich das Schild fotografiert habe, mache ich mich wieder auf den Rückweg. Doch vorher lege ich im schattigen Innenhof des Mandalay Bay eine Pause ein und quetsche den letzten Tropfen Wasser aus meiner Flasche. Boah, ist das heiß!

Nach einer kalten Dusche und einem kurzen Schläfchen im Hotel gehe ich am Abend wieder auf die Piste. Es ist dunkel, die bunten Leuchtreklamen flimmern und erst jetzt entfaltet die Welthauptstadt des Glücksspiels ihren eigentlichen Flair. Ich schaue mir die Wasserspiele vor dem Bellagio an, beobachte einen in die Jahre gekommenen Elvis-Imitator in einem drallsitzenden Ledereinteiler und stürze mich anschließend mit einem Mojito in der Hand und meinem angesammelten Kleingeld in der Tasche ins Getümmel.

Las Vegas

Den nächsten Morgen verbringe ich im Bett und schlafe richtig aus. Dann schlendere ich durch das Hotel mit seinen vielen Boutiquen und Restaurants, gönne mir ein paar fluffige Pfannkuchen mit Ahornsirup und besuche später eine Zirkusvorstellung. Am Abend nehme ich dann langsam Abschied und schaue mir Las Vegas von oben an. Mit dem Aufzug geht es auf den fast 350 m hohen Stratosphere Tower hinauf. Zu meinen Füßen liegt ein unglaubliches Lichtermeer. Ein unvergesslicher Anblick …

Death Valley Nationalpark

Nach dem ganzen Rummel und den vielen Eindrücken in den letzten beiden Tagen lasse ich es nun wieder etwas ruhiger angehen und fahre durch die staubige Wüste ins Death Valley, das gar nicht so weit von Las Vegas entfernt liegt.

Death Valley

Das Tal des Todes, ein von hohen Bergketten umgebener Grabenbruch, ist einer der heißesten Orte auf unserer Erde: 50 °C sind hier im Sommer keine Seltenheit. Aus diesem Grund habe ich mich auch ordentlich mit Wasser eingedeckt. Seinen unheimlichen Namen erhielt das Tal im Jahre 1849, als sich eine Gruppe von Goldsuchern auf dem Weg nach Kalifornien in diesem kargen Wüstengebiet verirrte. Fehlende Orientierung und der Mangel an Wasser zerstreuten den Planwagenzug in verzweifelte Grüppchen, die vergeblich versuchten, der dürren Wüste zu entfliehen. Viele starben, bevor ein Ausweg gefunden wurde. Der Legende nach wandte sich einer der Überlebenden um, als er das Tal verließ und rief: „Lebe wohl, Tal des Todes!“

Death Valley

Es ist aber auch tatsächlich unglaublich heiß. Der Schweiß rinnt mir nur so den Rücken hinunter und mit einem Prospekt fächele ich mir etwas warme Luft zu. Vor meinen Augen flimmert es und die Straße ist gar nicht wirklich klar zu sehen. Alles wirkt total verschwommen.

Ich besichtige die Furnace Creek Ranch, den Zabriskie Point von dem man eine tolle Aussicht über die in Wellenbewegungen erstarrten Felsrücken hat und genieße vom Dante’s View einen grandiosen Blick über das gesamte Tal.

Death Valley

Bevor mich meine Reise weiterführt, kaufe ich mir im Besucherzentrum noch ein Eis, das ich allerdings schon in der Schlange zur Kasse essen muss, weil es mir bereits unter den Händen wegschmilzt. Als es ans Bezahlen geht, habe ich nur noch einen abgeschleckten Holzstiel in der Hand. Anschließend gehe ich noch eine Kleinigkeit essen.

Ein fataler Fehler! Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig auf mein Hotelzimmer. Den Abend verbringe ich dann über der Kloschüssel. Selbst Schuld, wenn man sich in einem schmierigen Imbiss mitten in der Mojave-Wüste eine Portion Meeresfrüchte mit Pommes in einer ranzigen Mayonnaise-Soße bestellt. Wie konnte ich nur so blöd sein? Zum Glück habe ich immer ausreichend Kohletabletten dabei!

On the Road

Yosemite Nationalpark

Mit einem Kaffee im Thermobecher und einer Stulle in der Hand wandere ich zwei Tage später wieder munter durch den Yosemite Nationalpark. Verschlungene Pfade führen mich an riesigen Mammutbäumen vorbei. Der schöne Park in der Sierra Nevada ist unglaublich populär und so etwas wie das Mekka der Amerikaner. Nur allzu verständlich, wie ich finde, denn es gibt hier drei der zehn höchsten Wasserfälle und den größten Granitfelsen der Welt zu bestaunen.

Yosemite Nationalpark

Das Herzstück des Nationalparks ist das Yosemite Valley, ein ungefähr 13 km langes und bis zu 3 km breites Tal, das vom Merced River durchflossen wird. Im Westen dieser grünen Tallandschaft liegt der imposante El Capitan (2307 m) und gegenüber ragen die Three Brothers (2372 m) und der Eagle Peak (2600 m) in die Höhe. Am beeindruckendsten ist aber wohl der große Half Dome (2695 m), ein Monolith in Form einer halbierten Kugel …

Mehr zu meiner Wanderung durch den Yosemite Nationalpark erfährst du in diesem Artikel:

Mammutbäume, Wasserfälle & Granit: Unterwegs im Yosemite Nationalpark

Yosemite Nationalpark

San Francisco

Fisherman’s Wharf, Chinatown, Lombard Street und Golden Gate Bridge – vier ganze Tage habe ich Zeit, um die Stadt unsicher zu machen. Let’s go to San Francisco

San Francisco

Als ich am frühen Morgen mit dem Bus nach Downtown fahre, wabern dicke Nebelschwaden durch die Bucht. Nicht ungewöhnlich für die City by the Bay, die bekannt ist für ihre kurzen und plötzlich einsetzenden Regenschauer sowie ihren dichten Nebel.

Schnell wird mir klar, was diese Stadt, die sich einst durch den kalifornischen Goldrausch von einem verschlafenen Örtchen in eine geschäftige Hafenstadt verwandelte, so besonders macht. Es ist ihre Lage. Wie graue Dünen wellen sich die asphaltierten Straßen Richtung Bucht hinunter. Hin und wieder kann ich sogar das Wasser des Pazifiks und ein Stück der imposanten Oakland-Bay-Bridge erkennen.

San Francisco

Mein Hotel liegt direkt am Union Square, dem belebten Mittelpunkt von Downtown. Der zentrale Platz ist gesäumt von Kaufhäusern, Boutiquen, Cafés und Restaurants und eignet sich prima als Ausgangspunkt für Stadterkundungen …

Was ich alles in San Francisco gesehen und erlebt habe, erfährst du in diesem Artikel:

San Francisco: Hippies, Nebel & goldene Drachen

San Francisco

Alcatraz

Während einer Stippvisite in San Francisco darf ein Besuch auf der Gefängnisinsel Alcatraz natürlich nicht fehlen. Im Jahre 1934 übernahm die Bundesjustizbehörde die berühmt-berüchtigte Felseninsel, die rund 2 km vor dem Festland in der Bucht von San Francisco liegt, und ließ sie zu einem Hochsicherheitsgefängnis ausbauen. Zu den prominentesten Gefangenen gehörte der Mafiaboss Al Capone (1934-1938) aus Chicago. Seit 1973 sind Eiland und Gefängnis für die Öffentlichkeit zugänglich und stehen unter der Aufsicht des US National Park Service.

Mehr zu meinem Besuch auf Alcatraz erfährst du in diesem Artikel:

Alcatraz – Zu Besuch im einst sichersten Gefängnis der Welt

Alcatraz

Monterey

Von San Francisco geht es nun langsam wieder nach Los Angeles zurück. Immer schön an der Küste entlang und mit traumhaften Ausblicken. Doch auf dem Weg dorthin gibt es noch einiges zu sehen und so lege ich jeweils noch einen kleinen Zwischenstopp in Monterey, Carmel-by-the-Sea und Santa Barbara ein.

Monterey

Das historisch bedeutsame Monterey, eine im Jahr 1770 gegründete Stadt knapp 180 km südlich von San Francisco, war während der spanischen Kolonialzeit die Hauptstadt Kaliforniens.

Monterey

Mich hat jedoch ein Klassiker von John Steinbeck hierher gelockt. In dem ehemals charmanten Fischerort mit seinen zahlreichen Konservendosenfabriken ließ sich der Schriftsteller nämlich einst zu seinem Roman „Die Straße der Ölsardinen“ (auf Englisch „Cannery Row“) inspirieren, der lange Zeit zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehörte.

Als ich durch die Cannery Row flaniere, merke ich jedoch schnell, dass vom Glanz und Charme alter Zeiten leider nicht mehr allzu viel übrig geblieben ist. Heute ist Monterey selbst eine Resortstadt mit großen Hotelklötzen und das berühmte Sträßchen eine reine Touristenattraktion.

Monterey

Es gibt einige Kneipen, Fischbuden und jede Menge Souvenirläden, die vollgestopft sind mit Postkarten, Karikaturen von John Steinbeck sowie Kühlschrankmagneten und Spardosen – alle natürlich in der Form einer halb geöffneten Ölsardinenkonserve! Auch den besagten Roman gibt es überall und in den unterschiedlichsten Sprachen zu kaufen. Als es plötzlich anfängt zu regnen, beende ich meine Besichtigungstour und flüchte schnell in ein Restaurant auf Pfählen. Dort esse ich zu Mittag und schaue dabei auf das tosende Meer hinaus.

Carmel-by-the-Sea

Am nächsten Tag fahre ich weiter nach Carmel-by-the-Sea. Das schöne Städtchen, in dem der Schauspieler Clint Eastwood Mitte der 1980er-Jahre Bürgermeister war, liegt ebenfalls direkt am Meer und wirkt äußerst gepflegt.

Carmel

Ich schlendere über die malerische Promenade und durch schmale Straßen mit hübschen Häusern in gedeckten Pastellfarben.

Carmel

Am Nachmittag besuche ich die aus der spanischen Kolonialzeit stammende Mission San Carlos Borromeo del Rio. Die geschichtsträchtige Anlage aus dem Jahre 1771 gibt einen guten Einblick in die Geschichte Kaliforniens. Ich besichtige die Missionskirche Basilica Minor, das Museum und stöbere im dazugehörigen Shop nach Andenken.

Mission San Carlos Borromeo del Rio

Dann fahre ich mit dem Bus entlang der Pazifikküste und vorbei an schroffen Felsen und steilen Abhängen zu meinem gebuchten Hotel in Pismo Beach.

USA

Santa Barbara

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Los Angeles. Doch bevor ich mich auf die Zielgerade begebe, lege ich in Santa Barbara einen letzten Stopp ein.

Santa Barbara

Der pittoreske Küstenort mit dem weißen Leuchtturm und den meterhohen Palmen eignet sich prima zum Baden. Weiter nördlich war das Wasser dafür zu kühl und in L.A. sind die Strände oft zu überlaufen. Also gönne ich mir zwei Faulenzertage, mache es mir an einem weißen Sandstrand gemütlich und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen.

Los Angeles

Die letzte Etappe meiner Reise beginnt spät und führt mich von Santa Barbara über den aussichtsreichen Highway No. 1 nach Los Angeles zurück. Wieder geht es über mehrspurige Freeways und durch endlose Blechlawinen tief in die Stadt hinein. Am Abend erreiche ich dann endlich mein Hotel.

Los Angeles

Da ich bis zu meinem Abflug nicht mehr allzu viel Zeit habe und die Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten in Los Angeles so riesig sind, gebe ich mir am nächsten Morgen das volle Touri-Programm. Ich habe eine dreistündige Stadtrundfahrt in einer kleinen Gruppe gebucht. Pünktlich nach dem Frühstück werde ich von einem weißen Minivan abgeholt.

Los Angeles

Als Erstes geht es zum Grauman’s Chinese Theatre. Im Eingangsbereich des im chinesischen Fantasiestil errichteten Gebäudes schaue ich mir die Hand- und Schuhabdrücke zahlreicher Filmstars an, die sich dort in den Zementplatten verewigt haben.

Los Angeles

Anschließend laufen wir über den Hollywood Boulevard zum Walk of Fame. Knapp 2000 Messingsterne mit Namen berühmter Künstler, die in Hollywood Karriere gemacht haben, wurden hier auf den Bürgersteigen in den schwarzen Terrazzo-Belag eingelassen. Wir werfen noch schnell einen Blick auf den bekannten Hollywood-Schriftzug und steigen wieder in den Van.

Los Angeles

Über den Sunset Boulevard und den Sunset Strip fahren wir nach Beverly Hills. Unterwegs kommen wir an all den bekannten Hotels, Restaurants und Nachtclubs vorbei, die ich aus Filmen, Büchern und Songs so kenne: Chateau Marmont, The Roxy, Rainbow Bar and Grill, Whisky a Go-Go und natürlich am Viper Room, vor desen Tür der Schauspieler und Musiker River Phoenix einst an einer Überdosis Heroin und Kokain verstarb.

Wir kurven noch eine Weile durch die palmengesäumten Straßen, über den Rodeo Drive zwischen Wilshire und Santa Monica Boulevard, der zu den teuersten Konsummeilen des Landes gehört, und erreichen schließlich Santa Monica.

Hier endet unsere Besichtigungstour. Ich verabschiede mich und schlendere durch die Palmenreihen am schier endlosen Strand entlang und gelange zum Pier. Schon von Weitem ist das Riesenrad zu sehen. Kinder rennen mit bunter Zuckerwatte über die abgewetzten Bohlenbretter. Kirmesstimmung liegt in der Luft. An einer kleinen Bude kaufe ich mir etwas zu essen und so beende ich meine Reise genauso, wie ich sie vor ein paar Wochen in San Diego begonnen habe: mit einem Chili Dog und einem klebrigen Donut.

Zurück im Hotel packe ich dann meine Sachen zusammen, klemme mir mein sperriges Bild unter den Arm und mache mich mit vielen neuen Eindrücken gemachten Erfahrungen und erfüllten Wünschen auf den Weg nach Hause …

Tipps & Infos

Die Busse der Firma Greyhound Inc. befahren Linien zwischen allen wichtigen Städten und Touristenzentren der USA. Es gibt verschiedene Pässe, die über mehrere Tage oder gar Wochen gültig und für Rundreisen sehr zu empfehlen sind (zum Beispiel der Greyhound-AmeriPass oder der Greyhound-DiscoveryPass). Diese Pässe können allerdings nur außerhalb der USA in Reisebüros gekauft werden.

Ein- und Ausreisebestimmungen sowie Reise- und Sicherheitshinweise erhältst du beim Auswärtigen Amt. Diplomatische Vertretungen in Deutschland findest du auf dieser Seite.

Mein einfaches und leckeres Chili Dog-Rezept gibts hier.

Hinweis: Meine USA-Rundreise war eine private Reise, die ich selbst finanziert habe. Jedoch enthält dieser Artikel unbezahlte Werbung durch Markenerkennung/Markennennung, persönliche Empfehlungen, werbende Inhalte und/oder Werbelinks*. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.

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